desererE

März 1945, Baden, nahe der amerikanischen Linie.

Die beiden Jungen Soldaten Erich, (14 Jahre, Volkssturm) und Friedrich, (18 Jahre, Panzerbataillon) treffen zufällig im Wald aufeinander. Beide haben sich unerlaubt von ihren Einheiten entfernt, gelten nun als Fahnenflüchtige und sind auf sich allein gestellt. Jedoch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Friedrich ist des Krieges müde und sieht es nicht ein noch länger für eine verlorene Sache zu kämpfen oder gar zu sterben. Er hat sich bewusst von seiner Garnison davongeschlichen und will sich in amerikanische Kriegsgefangenschaft begeben. Obwohl er überzeugt davon ist, die einzig Sinnvolle Entscheidung getroffen zu haben, hat er damit zu kämpfen, dass er sich heimlich entfernt, seine Kameraden verlassen, und somit einer potentiellen Gefahr ausgesetzt hat. Erich hingegen, der erst vor wenigen Wochen eingezogen wurde, hat sich beim Marsch den Knöchel verletzt und wurde von seiner Einheit zurückgelassen. Man wollte Sanitäter schicken, doch diese kamen nie an. In seiner (kindlichen) Naivität und seinem von Gesellschaft, Propaganda und Hitlerjugend geprägten Weltbild, in der Militär und Ehre das Höchste sind, kann er es nicht wahr haben, von dem System an, das er immer geglaubt hat plötzlich verraten worden zu sein.
„deserere“ behandelt moralische Grundsätze im rohen Kriegschaos,die Frage nach Menschlichkeit in einer menschenverachtenden Situation und inwieweit Hilfe an Bedingungen geknüpft sein muss. Es geht um das Verraten werden, Vorurteile, darum sich einzugestehen, dass die eigenen Grundüberzeugungen falsch waren und die verzwickte Angelegenheit, dass man oft nicht zwischen Falsch und Richtig entscheiden kann, da jede gute Handlung oft auch eine dunkle Schattenseite hat.
Themen, die bis heute nicht an Relevanz verloren haben und durch die Verlagerung in eine andere Epoche zusätzlich zum Historischen Kontext eine abstraktere Betrachtungsebene ermöglichen.

Cast

Erich: Noa Klinkenberg

Friedrich: Lion Koch

Team

Produktion: Cosmea Spelleken, Laurin Lampe

Drehbuch, Regie: Cosmea Spelleken

Kamera: Laurin Lampe

Licht: Leonard Wölfl

Ton: Victor Heckle, Jonas Frankenreiter

Maske: Anna Gutmann

Script/Continutiy: Manuel Sinn

Technik

Bild: FullHD, Farbe

Ton: Stereo

Länge: 4:41 min